Wann und von wem wurde die virtuelle Realität (VR) erfunden? – Die Geschichte der VR

Virtuelle Realität, kurz VR, kommt heute nicht mehr nur als Unterhaltung für Spiele, sondern immer häufiger auch im Arbeitsleben zum Einsatz. In diesem Artikel erfahren Sie, wo und wann Virtual Reality ihren Ursprung hat und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt hat: Von einer als phantastisch abgetanen Idee zur tatsächlichen Umsetzung hat es dabei nur wenige Jahrzehnte gedauert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Idee einer virtuellen Realität ist fast 100 Jahre alt.
  • Die erste VR-Brille war so schwer, dass sie an der Decke befestigt werden musste.
  • Erst der technische Fortschritt machte moderne VR-Brillen, wie wir sie heute kennen, überhaupt möglich.
 

Die Vorreiter der heutigen VR

Erste Versuche, Menschen in eine andere Realität eintauchen zu lassen, gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück: 1788 kreierte der irische Maler Robert Barker ein 360-Grad-Rundbild der Stadt Edinburgh. Mit einer Länge von 100 Metern und einer Höhe von 15 Metern war das Panorama so groß und realitätsnah, dass Betrachter und Betrachterinnen den Eindruck hatten, dass sie die Stadt wirklich hautnah erleben würden.  Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte der britische Physiker Sir Charles Wheatstone mit dem sogenannten Stereoskop eine deutlich weniger aufwendige Methode, um Menschen in ferne Welten eintauchen zu lassen: Das Gerät funktionierte als analoge VR-Brille, indem man spezielle Bilder einsetzte, die dann über Spiegel in die Augen gelangten, sodass ein dreidimensionaler Eindruck entstand. Stereoskop-Bilder waren bis in die 1920er Jahre hinein ein beliebter Freizeitvertreib.

Die Geschichte der VR

Wie bei den meisten technischen Errungenschaften entstand auch die virtuelle Realität, wie wir sie heute kennen, zuerst in den Köpfen der Menschen, bevor sie schließlich umgesetzt wurde. In seiner Kurzgeschichte “Pygmalion’s Spectacles” beschrieb Stanley G. Weinbaum 1935 erstmals eine VR-Brille, die seinen Protagonisten in eine fiktive Welt eintauchen lässt.  Das 1955 von Morton Heilig, der oft als Vater der Virtual Reality bezeichnet wird, konstruierte “Sensorama” hatte mit den heutigen VR-Brillen allerdings wenig gemein: Es handelte sich um einen großen und unförmigen Automaten, der Zuschauer und Zuschauerinnen mittels 3D-Bilder, Stereosound und Vibrationen ins Geschehen eintauchen lassen sollte. Aufgrund der immensen Kosten und hohen Fehleranfälligkeit konnte sich das Sensorama nicht durchsetzen. Zwar ließ sich Heilig auch das Konzept einer VR-Brille patentieren, nahm diese allerdings nie in Angriff. Stattdessen war es 1968 der Informatiker Ivan Sutherland, der das erste derartige Gerät entwickelte – es war allerdings so schwer, dass es an der Decke befestigt werden musste.   

Die Entwicklung moderner VR

In den 1980er Jahren machte die Entwicklung von VR-Brillen sowie Datenhandschuhen und -anzügen zur Bewegungserfassung dank der NASA als Geldgeber rasante Fortschritte. 1987 erschien die erste kommerzielle VR-Brille für knapp 50.000 US-Dollar. In den 90er Jahren wurde die Technologie zwar weiterentwickelt, blieb aber stets hinter den Erwartungen zurück. Die meisten VR-Projekte dieser Zeit floppten. Die Trendwende kam 2012: Mittlerweile waren sowohl Displays als auch Prozessoren weit genug ausgereift, dass sich eine VR-Brille mit einem erschwinglichen Budget realisieren ließ. Nachdem das Start-up Oculus in einer Crowdfunding-Kampagne innerhalb kürzester Zeit 2,4 Millionen Dollar für die Entwicklung einer VR-Brille generierte, folgten Facebook, Sony und Valve dem neu angefachten VR-Hype. 2016 erschienen mit der Oculus-Rift und der HTC Hive gleich zwei leistungsstarke VR-Brillen, die das moderne Zeitalter der virtuellen Realität einläuteten. Mit der Apple Vision Pro hat Apple seinen Einstieg in das Geschäft der Headsets für 2024 angekündigt.  

VR, AR und XR – Das sind die Unterschiede

Als VR Agentur beschäftigen wir uns nicht nur mit virtueller, sondern auch mit erweiterter Realität. Das sind die Unterschiede:
  • Virtual Reality (VR) ersetzt alle Sinneseindrücke mittels technischer Hilfsmittel und ermöglicht damit das komplette Eintauchen in eine andere Welt und Umgebung.
  • Augmented Reality (AR) erweitert reale Bilder durch zusätzliche Einblendungen und Sounds.
  • Mixed Reality (XR) kombiniert echte mit künstlich generierten Eindrücken.
Historische Statue im Museum trägt eine VR Brille